Im Interview mit scra.at spricht Sommerneuzugang Pape-Alioune Ndiaye über seine ersten Wochen in Altach, gemeinsame Urlaube mit Dayot Upamecano und sein Sprachentalent.

1.) Du bist jetzt fast auf den Tag genau einen Monat in Altach und hast schon zwei Pflichtspiele über 90 Minuten bestritten. Hättest du dir erwartet, dass du so schnell zu Einsätzen kommst, nachdem du ja erst spät in der Transferphase zur Mannschaft gestoßen bist?  

Es ist alles sehr schnell gegangen und ich bin froh, dass ich gleich die Möglichkeit bekomme, mich zu zeigen. Ich denke, dass ich in kurzer Zeit verstanden habe, was die Trainer von mir wollen. Jetzt heißt es auch auf dem Platz die Abstimmung mit den Teamkollegen noch zu verbessern. Es braucht etwas Zeit, bis die Abläufe automatisiert funktionieren. Insgesamt blicke ich auf die ersten Wochen in Altach aber sehr positiv und finde, dass wir im Training richtig gut arbeiten.

2.) Hört sich an, als würdest du dich in Altach rundum wohlfühlen.

Das ist so! Ich wurde von allen im Klub unglaublich positiv aufgenommen. Meine Teamkollegen und der Betreuerstab sind sehr hilfsbereit und unterstützen mich überall, wo ich es benötige. Es macht einfach Spaß hier zu arbeiten. 

3.) Was hat dich davon überzeugt, nach Altach zu wechseln?  

Ich hatte in den Gesprächen von Anfang an ein gutes Gefühl, weil mir der Sportliche Leiter und der Trainer vermittelt haben, dass sie mich unbedingt wollen. Dazu ist die Österreichische Liga ein guter Boden für meine nächsten Entwicklungsschritte. Mir gefällt auch das ruhige Umfeld hier, wo der Fokus voll auf den Sport gelegt werden kann.

4.) Hast du auch vom Rundherum hier schon etwas gesehen?

Ehrlich gesagt, nicht wirklich. Ich bin niemand, der viel rausgeht, sondern bin sehr gerne zuhause, wenn wir kein Training haben. Aber die Landschaft hier ist wunderschön und das Umfeld perfekt, um mich weiterzuentwickeln.

5.) Du hast in deinen jungen Jahren schon einige Vereine und Länder erlebt. Welches war für dich die wichtigste Station?

Jeder Klub, bei dem ich spielen durfte, hat mich zu dem Spieler geformt, der ich heute bin. Ich konnte überall etwas mitnehmen. In Italien ist die taktische Ausbildung hervorzuheben – besonders von Roberto Donadoni habe ich in diesem Bereich extrem viel gelernt. In Spanien steht sicher die fußballerische Komponente im Mittelpunkt. Mit ihrem „Tiki Taka“ bist du ständig gefordert, den Ball schnell und punktgenau weiterzuspielen. In der Ukraine habe ich dann den Sprung in den Erwachsenenfußball geschafft und konnte mich jede Woche in der höchsten Liga mit starken Spielern messen. Darüber hinaus habe ich verschiedene Kulturen und Sprachen kennengelernt. Ich spreche sechs Sprachen und bald sind es mit deutsch sieben (lacht).

6.) Deine letzte Station war Poltava. Wie hast du den ukrainischen Fußball erlebt und kannst du schon einen Vergleich zu Österreich ziehen?

Ich glaube, der Ukrainische Fußball fliegt oftmals etwas unter dem Radar und ist besser, als ihn die Öffentlichkeit sieht. Du hast mit Dynamo Kiew und Shakhtar Donezk zwei Top Teams, alle anderen Mannschaften sind relativ eng beieinander. Ich denke, es ist noch zu früh, um einen Vergleich mit der Österreichischen Bundesliga zu ziehen. Die bisherigen Eindrücke haben meine Erwartungen aber voll erfüllt, dass ich hier in einer richtig starken Liga spiele.

7.) Welche Ziele hast du dir für deine erste Saison in Österreich gesteckt?

So viele Einsatzminuten wie möglich zu sammeln. Dem Team helfen, besser zu werden und auch selber besser zu werden. Dazu in jedem Spiel alles für die Fans und die Menschen im Verein geben.

8.) Du hast im Nachwuchs unter anderem mit Dayot Upamecano (Anm. FC Bayern München) zusammengespielt. Gibt’s noch Kontakt?

Seit unserer gemeinsamen Zeit im Nachwuchs von Valenciennes sind wir eigentlich ständig in Kontakt. Wir haben viele gemeinsame Freunde und waren deshalb auch schon öfters gemeinsam auf Urlaub. Dayot ist ein super Typ, der sich durch seine Erfolge nicht verändert hat.

9.) Mit deiner Größe bringst du durchaus auch die Voraussetzungen für andere Sportarten mit. Hast du nie überlegt, Basketball-Profi zu werden?

(Lacht) Nein nie! Von klein auf, wollte ich immer nur Fußballer werden und es war der einzige Sport, der mich interessiert hat.

Steckbrief:
Name: Pape-Alioune Ndiaye
Geburtsdatum: 04.02.1998
Position: Innenverteidigung
Nationalität: Frankreich

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