Felix Strauss wechselte im Sommer von Zweitligameister Blau-Weiß Linz nach Altach. Der Innenverteidiger, der schon unter Marco Rose, Jürgen Kohler und Gerhard Struber gespielt hat, möchte trotz seines jungen Alters bereits eine Führungsrolle einnehmen.

1. Die ersten zweieinhalb Vorbereitungswochen als SCRA-Spieler liegen hinter dir. Wie hast du dich eingelebt im Club und in der Mannschaft?

Ich habe mich super eingelebt, verstehe mich mit meinen Teamkollegen richtig gut. Auf dem Platz funktioniert die Abstimmung immer besser und abseits davon habe ich auch schon mit einigen aus dem Team was unternommen. Dazu habe ich mit Sebi Aigner und Csaba Bukta bereits im Nachwuchs bei Red Bull Salzburg zusammengespielt. Ist natürlich eine coole Sache, dass wir jetzt gemeinsam in der Bundesliga auflaufen werden.

2. Der SCRA ist deine erste Station in der Bundesliga. Welche Ziele hast du dir für die kommende Saison gesteckt?

Ich freue mich sehr, dass ich hier in Altach die Möglichkeit bekomme, mich in der Bundesliga zu beweisen. Ich möchte der Mannschaft mit meinen individuellen Fähigkeiten weiterhelfen. Gleichzeitig sehe ich mich als Teamspieler, der die Mannschaft immer in den Vordergrund stellt. Unser oberstes Ziel ist es, möglichst schnell dafür zu sorgen, dass wir nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

3. Du hast die gesamte Nachwuchsausbildung beim FC Red Bull Salzburg durchlaufen, bist dann aber als 18-Jähriger für eine Saison nach Deutschland zu Viktoria Köln gewechselt. Warum hast du dich damals für diesen Schritt entschieden und wie hat er dich geprägt?

Jürgen Kohler wollte mich unbedingt haben und hat mich im Gespräch davon überzeugt, dass das der richtige Schritt für mich ist. Für mich war es beeindruckend, mit so einem Menschen zusammenarbeiten zu können, weil er als Spieler eigentlich alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt. Ich bin auch überzeugt davon, dass dich eine Auslandserfahrung mit 17,18 Jahren auf allen Ebenen weiterbringt. Man wird selbstständig und muss relativ schnell erwachsen werden. Deshalb war das ein sehr wichtiger Schritt in meiner Laufbahn. 

4. Du hast als Nachwuchsspieler bereits mit heute international erfolgreichen Trainern wie Marco Rose, Thomas Letsch oder Gerhard Struber zusammengearbeitet, dazu wie angesprochen mit Jürgen Kohler sogar einen Weltmeister als Trainer erlebt. Von wem konntest du am meisten mitnehmen?

Ich würde nicht sagen, dass einer besonders hervorsticht. Jeder Trainer konnte mir auf seine Weise etwas mitgeben und ich bin froh, dass ich schon mit so vielen guten Trainern zusammenarbeiten konnte. Bei Gerhard Struber haben wir extremes Pressing gespielt und waren damit sehr erfolgreich. Marco Rose war sicher taktisch einer, von dem ich unglaublich viel mitnehmen konnte. Da könnte man jetzt aber zu jedem was sagen. Ich bin einfach froh, dass ich die ganzen Erfahrungen in jungen Jahren bereits machen durfte.

5. Damir Canadi ist der nächste Trainername in deiner noch jungen Karriere. Wie ist dein erster Eindruck?

Damir Canadi nehme ich als extrem ehrgeizigen Menschen wahr, der etwas erreichen will. Das taugt mir extrem, weil ich auch ein Spieler bin, der immer aufs nächste Level steigen will, der sich immer weiterentwickeln will und der so erfolgreich wie möglich sein will. Deswegen passe ich als Spieler glaube ich sehr gut zum Trainer Damir Canadi.

6. Sowohl in Salzburg als auch in Köln warst du Kapitän. Bist du jemand, der gerne Führungsaufgaben übernimmt? 

Auf jeden Fall – ich bin zwar erst 20, dessen bin ich mir bewusst, ich bin aber trotzdem jemand, der am Spielfeld Verantwortung übernehmen möchte. Durch meine Position als Innenverteidiger habe ich das ganze Spiel vor mir, sehe dadurch natürlich sehr viel und kann so auch gut coachen. Ich glaube, dass ich jemand bin, der vorangehen kann, auch wenn es mal nicht so läuft.

7. Nicht jeder kann von sich behaupten, in der ersten Profisaison 29 Spiele zu machen und Meister zu werden. Wie hast du das vergangene Jahr in Linz erlebt?

Das Jahr bei Blau-Weiß Linz war natürlich sehr speziell. Keiner hat von uns erwartet, dass wir am Ende auf dem ersten Platz stehen. Es war ein unglaublich schönes Jahr und wir hatten als Mannschaft gemeinsam enorm viel Spaß. Wenn man so viel gewinnt, ist es natürlich auch leichter, sich gut zu verstehen. Trotzdem glaube ich, dass uns die Einstellung ausgezeichnet hat – wir waren einfach ein Team. Genau das gleiche wünsche ich mir in Altach auch und bin zu hundert Prozent davon überzeugt, dass wir das auch schaffen werden.

8. In Altach hast du für die kommenden drei Jahre unterschrieben. Was waren für dich die ausschlaggebenden Gründe für den Wechsel in die CASHPOINT Arena?

Die Voraussetzungen hier sind außergewöhnlich für einen Verein wie Altach. Im Österreichischen Vergleich ist der SCRA, von der Ausstattung und den Möglichkeiten her, sehr sehr weit oben anzusiedeln. Der Campus ist extrem professionell. Man kann ihn exzellent nützen, um sich weiterzuentwickeln und das Maximum aus sich herauszuholen. Dazu ist für mich das ganze Umfeld stimmig. Das fängt beim Stadion mit den neuen Tribünen an, geht weiter über den tollen Platz, die Teamkollegen und das Trainerteam bis hin zu den Mitarbeitern im Büro – bei jedem ist zu spüren, dass er mit dem SCR Altach etwas erreichen will.

9. Die SCRA-Fans konnten dich in den ersten Testspielen bereits kennenlernen. Wie würdest du dich selbst als Spieler einschätzen? Wo siehst du insbesondere deine Stärken?

Ich bin ein Mentalitätsspieler. Ich laufe bis ich umfalle und kämpfe bis zur letzten Minute. Zu meinen Stärken zählen sicher die Schnelligkeit und die Zweikampfstärke. Dazu übernehme ich gerne die Führungsrolle auf dem Platz und coache meine Mitspieler. Ich glaube, das ergänzt sich ganz gut, mit den Spielertypen, die wir im Team haben.

10. Beim SCRA hat sich im Sommer einiges getan, die Mannschaft wird kommende Saison doch mit einem stark verjüngten Gesicht auflaufen. Wie ist dein bisheriger Eindruck vom Team?

Wir haben sehr viel junge Spieler dabei, das ist absolut richtig. Diese gilt es jetzt einfach zu entwickeln und zu einem Team zusammenzuwachsen. Wir haben extrem viel Potential im Team, trainieren gut, müssen es aber auch am Matchtag auf den Platz bringen. Das ist schwieriger als gesagt, aber ich bin absolut überzeugt, dass wir das hinbekommen werden. Weil wir die richtigen Trainer dafür haben und die richtige Betreuung rundherum bekommen.

Steckbrief:
Name: Felix Strauss
Geburtsdatum: 26.03.2001
Nationalität: Österreich
Position: Innenverteidiger

©️ Copyright Maurice Shourot

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