Dominik Reiter spricht im Interview mit scra.at über seinen Wechsel vom LASK nach Altach, die persönlichen Ziele und warum „nur Fußball, Fußball, Fußball“ nicht funktioniert.

1.) Nach fünf Jahren beim LASK ist der SCR Altach seit knapp eineinhalb Monaten deine neue sportliche Heimat. Wann war für dich klar, dass der Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen ist.

Der LASK war für einen sehr langen Abschnitt meines Lebens sportliche Heimat für mich. Für mich war es jetzt einfach an der Zeit, auch mal etwas Anderes zu sehen. In Altach hat für mich sehr vieles zusammengepasst. Was hier in den vergangenen Jahren, mit dem Campus und dem Stadion, entstanden ist, ist schon etwas Großes. Ich glaube, das übt auf jeden jungen Spieler, der sich weiterentwickeln möchte, seinen Reiz aus.

2.) Bei der Transferverkündung hast du den Wechsel nach Altach als ‚Investition in mich selbst‘ bezeichnet. Was genau war damit gemeint?

Ich möchte die Zeit, die ich hier in Altach verbringe, nutzen, um besser zu werden. Mein großes Ziel ist es, irgendwann im Ausland zu spielen. Hier habe ich die Möglichkeit, mich voll auf Fußball zu konzentrieren und mir diesen Traum über Leistung zu verwirklichen. Wichtig ist es sicher, trotz des vollen Fokus auf Fußball, nicht zu verkrampfen. Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass nur Fußball, Fußball, Fußball nicht funktioniert. Es braucht die richtige Balance, um dann auch auf den Punkt da sein zu können.  

3.) Nachdem du vergangene Saison in 21 von 29 Pflichtspielen für den LASK eingewechselt wurdest, ist die Startelf-Quote in Altach bislang bei 100 Prozent. Kann man in einem ersten Zwischenfazit sagen, der Wechsel hat sich gelohnt?

Dafür ist es noch zu früh. Ich bin happy, dass der Trainer mir das Vertrauen bislang schenkt und hoffe natürlich, dass das so weitergeht. Ich fühle mich auf jeden Fall wohl hier, wenn auch noch nicht alles so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.

4.) Gleich in der ersten Bundesliga-Runde ging es gegen die ehemaligen Kollegen vom LASK. Für dich wahrscheinlich ein ganz besonderes Spiel, oder?

Auf jeden Fall. Ich hatte Gänsehaut vor dem Spiel und auch noch beim Einlaufen. Es ist ja nicht nur ein Spiel gegen den ehemaligen Verein, sondern vor allem gegen viele Freunde. Ich habe beim LASK viel Zeit meines Lebens verbracht und war top motiviert, meine Leistung zu bringen.

5.) In Minute 17 hatte dann die gesamte CASHPOINT Arena den Reiter-Torschrei bereits auf den Lippen. Am Ende fehlten Zentimeter und der LASK siegte schlussendlich 1:0. Wie lange hat dich die vergebene Torchance in der Nacht nach dem Spiel wachgehalten?  

Sehr lange habe ich nicht gehadert. Solche Situationen gehören dazu im Fußball. Natürlich ist es im ersten Moment bitter, aber es geht weiter. Am Samstag ist mir gegen Hartberg der erste Assist gelungen und ich bin sicher, auch das erste Tor wird folgen.

6.) Du hast es angesprochen: Am vergangenen Wochenende hat es dafür geklappt – Sieg und Assist gegen Hartberg. Wie fällt das Fazit nach dem ersten Saisonerfolg aus?

Ich persönlich und wir als ganze Mannschaft haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Nicht mehr und nicht weniger. Stolz macht es mich, wie wir die Führung am Ende verteidigt haben. Das war sehr positiv, trotzdem haben wir in allen Bereichen Luft nach oben, gerade was unsere Ballbesitz-Phasen angeht. Dass es in der neuen Zusammensetzung noch nicht perfekt läuft und Zeit brauchen wird, haben wir gewusst. Wir müssen uns Woche für Woche weiterentwickeln, dann werden auch die Erfolge kommen. Diesbezüglich hat der Sieg in Hartberg Selbstvertrauen gegeben.

7.) In den kommenden beiden Runden warten mit Sturm Graz und dem SK Rapid zwei „Kaliber“ auf den SCRA. Was rechnest du dir in diesen beiden Spielen aus?

Wenn wir taktisch konsequent sind, es gut verteidigen, dann haben wir offensiv die Qualität, dass wir zu Chancen kommen. Wenn wir dann die Tore machen, ist es für jeden Gegner schwer gegen uns zu spielen. Ich rechne mir schon was aus und möchte in beiden Partien etwas mitnehmen.

8.) Zu guter Letzt noch zu dir persönlich: Was möchtest du am Ende dieser Bundesliga-Saison 2021/22 über dich selbst sagen können?

Ich möchte sagen können, dass ich besser geworden bin. Dass ich mich technisch und taktisch verbessert habe, dass ich meine Scorer-Punkte verbessert habe – da bin ich Stand jetzt auch guter Dinge, weil ich davon überzeugt bin, dass ich beim SCR Altach mehr Einsatzzeiten bekommen werde, als beim LASK. Mir ist aber klar, dass das nur dann funktioniert, wenn wir als Mannschaft funktionieren. Wenn die Mannschaft gut spielt, kann sich jeder Einzelne weiterentwickeln. Deshalb steht im Vordergrund, dass wir im Kollektiv erfolgreich sind.

Steckbrief:
Name: Dominik Reiter
Geburtsdatum: 04.01.1998
Nationalität: Österreich
Position: Rechtsaußen

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